Mit einem EuroLeague-Doppelspieltag und vollem Programm auch in allen anderen europäischen Wettbewerben geht es in dieser Woche auf europäischer Ebene wieder rund.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 19:30: Hamburg – BC Prometey (EC)
Dienstag, 20:00: Berlin – Zalgiris Kaunas (EL)
Dienstag, 20:30: München – Armani Mailand (EL)
Mittwoch, 17:45: Hapoel Holon – Bonn (BCL)
Mittwoch, 18:30: King Szczecin – Ludwigsburg (BCL)
Mittwoch, 19:00 Chemnitz – Itelyum Varese (FEC)
Mittwoch, 19:00: Surne Bilbao – BG Göttingen (FEC)
Mittwoch, 20:30: Dolomiti Trento - Ulm (EC)
Donnerstag, 20:00: Berlin – Efes Istanbul (EL)
Freitag, 20:15: Olympiakos Piräus - München (EL)
Das unbestrittene Highlight ist dabei gleich am Dienstag natürlich das EuroLeague-Gastspiel von Armani Mailand in München, das zum Stelldichein für gleich fünf deutsche Weltmeister wird. Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey empfangen im BMW Park Maodo Lo und Johannes Voigtmann. Das Wiedersehen mit Johannes Thiemann war für die Mailänder vor sechs Wochen in Berlin ja nicht so erfolgreich (ALBA gewann 85:82). Wird es ihnen gegen das Münchener Weltmeister-Trio besser ergehen?
EuroCup: Veolia Towers Hamburg – BC Prometey (Di, 19:30 Uhr)
Status quo: Mit 1:8 Siegen haben die Veolia Towers als Neunter der Gruppe A schon zur Halbzeit der Punktrunde nur noch geringe Playoff-Chancen. Das ukrrainische Prometey ist zwar auch nur Achter, ist aber mit einer 4:5-Bilanz noch auf Schlagdistanz zu den Playoff-Rängen.
Hinspiel: Schon nach dem ersten Viertel (35:15) zeichnete sich ab, dass für die Towers im EuroCup-Auftaktspiel in Riga nichts zu holen war. Am Ende waren die Hanseaten mit ihrer 77:97-Niederlage gegen die Ukrainer noch gut bedient. Marcus Keene (19 Punkte) und Ondrej Balvin (11 Rebounds) führten Prometey an. Aljami Durham (15) war der Hamburgs Topscorer.
Stars: Ronen Ginzburg hat den letzten Wochen noch einmal kräftig umgebaut. Marcus Keene und Davon Reed wurden entlassen. Dafür holte der israelische Trainer mit dem puertoricanischen Spielmacher Gian Clavell, Nationalspieler Denis Lukashov und DJ Kennedy drei schon in früheren Jahren mit Prometey sehr erfolgreiche Spieler zurück. Auch US-Guard Rob Grey (EuroCup-Finals MVP 2021 mit Kazan) spielt jetzt für Prometey. Zusammen mit den Forwards Caleb Agada (10,2 PPPG) und Ronald March (12,1 PPG), den Centern Tai Odiase (10,2 PPG) und Ondrej Balvin (9,2 RPG) sowie zahlreichen ukrainischen Nationalspielern stellt Prometey jetzt eines der am tiefsten besetzten Teams im EuroCup.
Aktuelle Form: Prometey steuert als Gastteam in der lettisch-estländischen Liga mit 9:1 Siegen auf die Titelverteidigung zu. Zuletzt wurden der Co-Tabellenführer Kalev Tallinn 103:72 und Tartu 93:71 geschlagen. Topscorer war in beiden Spielen Ilya Sidorov mit 18 bzw. 15 Punkten.
Alte Bekannte: Tai Odiase spielte 2020/21 für Göttingen und 2021/22 für Oldenburg. Oleksandr Lypovyy verstärkte am Ende der Saison 2021/22 die Bonner. Ondrej Balvin spielte 2016 drei Monate für Bayern München und DJ Kennedy spielte 2015 und 2017 jeweils eine halbe Saison für Ludwigsburg.
Livestream / TV: Die Spiele von Ulm und Hamburg im EuroCup werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen.
EuroLeague: ALBA BERLIN - Zalgiris Kaunas (Di, 20:00 Uhr)
Status quo: Bei 1:10 Siegen können sich Berliner zumindest vor den nächsten Spielen den deprimierenden Blick auf die Tabelle schenken. Zalgiris steht nicht zuletzt dank seiner Auswärtssiege in Bologna und Vitoria sowie zuletzt mit 83:70 in Mailand mit 5:6 Siegen auf dem elften Tabellenplatz.
Gegner: Zalgiris hat im seit 1990 unabhängigen Litauen 29 Meistertitel gewonnen und verzeichnete in Europa mit dem Gewinn des Saporta Cups 1998 und der FIBA-Europaliga 1999 seine größten Erfolge. Auch in der EuroLeague feierten die Litauer 2018 mit dem Einzug ins Final Four 2018 einen – gemessen am vergleichsweise kleinen Budget – sensationellen Erfolg. Den 2022 erlebten Tiefpunkt, als man am Ende einer chaotischen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in Litauen sogar das Finale verpasste, hat Zalgiris im Vorjahr mit den Gewinn des Doubles und dem Erreichen der EuroLeague-Playoffs schnell überwunden.
Stars: Der litauische Nationaltrainer Kazys Maksvytis hat in Keenan Evans (15,4 PPG und 3,5 APG) einen echten Floor General. An seiner Seite nimmt am Dienstag der NBA-erfahrene US-Guard Edmond Sumner erstmals den Platz des von Olympiakos abgeworbenen Naz Mitrou-Long ein. Auf dem Flügel wird neben Tomas Dimsa (9,0 PPG) Kapitän Edgaras Ulanovas (8,5 PPG) nach Verletzungen von Arnas Butkevicius und Brady Manek für Zalgiris noch bedeutender. Auf den großen Positionen ergänzen sich der defensivstarke US-Center Kevarrius Hayes und Power Forward Rolands Smits (13,1 PPG) auch in dieser Saison sehr gut. Smits ist mit einer Quote von 51 Prozent der beste Distanzschütze im besten Dreier-Team (43 Prozent) der EuroLeague.
Aktuelle Form: Zalgiris verteidigte am Sonntag in der litauischen Liga seinen zweiten Tabellenplatz (10:2 Siege) mit einem erst auf der Zielgeraden sichergestellten 80:68-Sieg beim Vierten Lietkabelis Panevezys. Die Spielmacher Keenan Evans (17) und Lukas Lekavicius (13) waren die Topscorer.
Alte Bekannte: Tomas Dimsa spielte 2015/16 für Frankfurt seine erste Saison außerhalb Litauens. Danielius Lavrinovicius mauserte sich von 2016 bis 2021 bei den Artland Dragons zum litauischen U18- und U20-Nationalspieler.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen.
EuroLeague: FC Bayern München – EA7 Emporio Armani Mailand (Di, 20:30 Uhr)
Status quo: Der große Sieg gegen Bologna hat die Bayern mit nun 5:6 Siegen aus dem unteren Tabellendrittel ins spannende Mittelfeld gehievt, wo sich auf den Plätzen 5 bis 14 zehn Teams nahezu punktgleich rangeln. Mailand ist durch seine Niederlage gegen Zalgiris hingegen mit 4:7 Siegen auf Randen 15. Platz zurückgefallen.
Gegner: Olimpia Mailand gewann in den siebziger und achtziger Jahren dreimal den EC der Landesmeister, verlor jedoch anschließend in Europa und auch national den Anschluss. 2008 übernahm Giorgio Armani den Klub und machte ihn wieder zum reichsten Klub Italiens. 2014, 2016, 2018 sowie 2022 und 2023 wurde Mailand in Italien wieder Meister und schaffte 2020 den Sprung ins Final Four der EuroLeague, das nach der letztjährigen Katastrophensaison (nur Platz 12) auch in dieser Saison für die mit einem Top4-Budget ins Rennen gehenden Italiener ganz oben auf der Agenda steht.
Stars: Trainer Ettore Messina hat in Mailand ein namhaftes Star-Ensemble versammelt, aus dem aber neben den beiden Superstars Nikola Mirotic (17,6 PPG und 6,2 RPG) und Shavon Shields (16,5 PPG mit 46-prozentiger Dreierquote) nur noch die beiden deutschen Weltmeister Maodo Lo (10,5 PPG) und Johannes Voigtmann (8,0 PPG) im Schnitt mehr als sechs Punkte erzielen. Entsprechend alarmiert ist man jetzt in der Modemetropole von der Nachricht, dass Mirotic mit Achillesproblemen für mindestens drei Wochen ausfällt. Auch Diego Flaccadori, Devon Hall, Nicolo Melli Alex Poythress und Kyle Hines müssen jetzt endlich Farbe bekennen.
Aktuelle Form: Mailand hat sich auch in der italienischen Liga mit zwei Niederlagen in Folge bei einer Bilanz von 5:5 Siegen aus der Spitzengruppe verabschiedet. Am Sonntag beim 83:89 in Sassari konnten auch 31 Punkte durch Shavon Shields den Absturz nicht verhindern.
Alte Bekannte: Neben unseren beiden Weltmeistern machen noch fünf weitere Akteure Armani Mailand in dieser Saison zu einem Allstar Team ehemaliger Bundesligaspieler. Kyle Hines debütierte 2010/11 mit Bamberg in der EuroLeague. Nicolo Melli spielte von 2015 bis 2017 in Bamberg und Devon Hall in der Saison 2020/21. Diego Flaccadori trug von 2019 bis 2021 das Trikot von Bayern München.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen.