In der Turkish Airlines EuroLeague stehen für den Meister FC Bayern Basketball und Vizemeister ALBA BERLIN in dieser Woche die ersten Auswärtsaufgaben der neuen Saison auf dem Programm.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:00: Wolves Vilnius - Ulm (EC)
Dienstag, 18:30: Würzburg - Igokea Aleksandrovac (BCL)
Dienstag, 19:30: Ludwigsburg - Caledonia Gladiators (FEC)
Mittwoch, 19:00: Hapoel Jerusalem - Hamburg (EC)
Mittwoch 20:00: Vechta - Promitheas Patras (BCL)
Mittwoch, 20:00: Braunschweig - AEK Larnaka (FEC)
Donnerstag, 20:15: Panathinaikos Athen - München (EL)
Freitag, 20:30: FC Barcelona - Berlin (EL)
Wie im ersten Heimspiel warten auf die beiden deutschen Vertreter dabei auch im ersten Auswärtsspiel zwei ganz schwere Gegner. Titelverteidiger Panathinaikos Athen ist für nahezu alle Experten der erklärte Topfavorit und auch der FC Barcelona zählt alljährlich praktisch per se zum Favoritenkreis zumindest auf einen Einzug ins Final Four. Gleich zu Beginn solch dicken Brocken vor der Brust zu haben, ist für kleinere Teams eigentlich ein Geschenk, denn in den ersten Saisonwochen lassen sich - siehe Real vor einer Woche in München - die Topteams erfahrungsgemäß noch eher auf dem falschen Fuß erwischen. Auswärts sind solche Überraschungen aber deutlich schwerer zu bewerkstelligen.
EuroLeague: : Panathinaikos Athen - FC Bayern Basketball (Do,20:15 Uhr)
Status quo: Mit ihrem 97:89-Sieg über Real Madrid haben die Bayern die größte Überraschung des ersten Spieltags gelandet und einen Sieg errungen, den sie nun vielen Konkurrenten voraus haben. Können sie auch in Athen zum Spielverderber werden, wo 20.000 Panathinaikos-Fans das erste Heimspiel auf dem neuen Glasboden der OAKA-Arena in eine rauschende Party verwandeln wollen?
Gegner: Finanziert vom vor sechs Jahren verstorbenen Milliardär Pavlos Giannakopoulos wurde der 40-fache griechische Meister mit sechs Europaliga-Titeln in den neunziger und nuller Jahren zu Europas erfolgreichstem Club der Neuzeit. 2012 übernahm der Sohn Dimitris Giannakopoulos und reduzierte zunächst die Zuwendungen drastisch. Die daraus resultierenden schlechten Platzierungen bewegten ihn jedoch schon 2023 zu einem radikalen Umdenken. Als jetzt wieder reichster Club des Kontinents gewannen die Athener im Vorjahr in Berlin ihren siebten EuroLeague-Titel.
Stars: Der türkische Star-Trainer Ergin Ataman hat sein Meisterteam nicht nur komplett zusammengehalten, sondern durch den erfahrenen US-Spielmacher Lorenzo Brown (Maccabi) und die nach Europa zurückgeholten türkischen NBA-Stars Cedi Osman (San Antonio) und Ömer Yurtseven (Utah) noch weiter verstärkt. Kopf der Mannschaft bleibt als letztjähriger Final4-MVP der Spielmacher Kostas Sloukas. Kendrick Nunn und Marius Grigonis sind im Backcourt die designierten Topscorer und Jerian Grant und Panagiotis Kalaitzakis die Edel-Verteidiger. Wie auf dem Flügel mit Cedi Osman und Ioannis Papapetrou und auf der Position vier mit Kostas Mitoglou und Juancho Hernangomez jst Panathinaikos jetzt auch unter dem Korb mit Mathias Lessort und Ömer Yurtseven doppelt stark aufgestellt.
Aktuelle Form: Wie in der EuroLeague in Berlin landete Panathinaikos am Sonntag auch im Auftaktspiel der griechischen Liga mit 16 Punkten von Panagiotis Kalaitzakis einen 80:66-Sieg beim Außenseiter Karditsa. Trainer Ergin Ataman zeigte sich nach dem Spiel im Flash-Interview trotzdem besorgt: "Wir spielen noch keinen guten Basketball."
Alte Bekannte: Marius Grigonis spielte 2017/18 für ALBA BERLIN. Mathias Lessort spielte 2019/20 für den FC Bayern.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Sebastian Ulrich kommentiert das Spiel ab 20:15 Uhr.
EuroLeague: : FC Barcelona - ALBA BERLIN (Fr, 20:30 Uhr)
Status quo: Wie in der Vorwoche gegen Panathinaikos haben die Berliner auch beim FC Barcelona nichts zu verlieren. Barcelona, das sein Auftaktspiel in Kaunas 67:74 verloren hat, spielt seine Heimspiele auch in dieser Saison im altehrwürdigen Palau Blaugrana, der mit seinen nur 7.500 Plätzen eigentlich nicht die Anforderungen erfüllt, die die EuroLeague an ein A-Lizenz-Team stellt ...
Gegner: Wie die Fußballer verstehen sich auch die Basketballer des FC Barcelona als das sportliche Aushängeschild Kataloniens. Mit 19 Meistertiteln und 27 Pokaltrophäen bildet „Barca“ in Spanien auch im Basketball den ewigen Widerpart zu Real Madrid. In Europa holte Barcelona je zweimal den Korac Cup sowie den Saporta Cup, stand schon 17 Mal im Final Four und gewann die EuroLeague 2003 und 2010. Die vergangene Saison war allerdings ohne nationalen Titel und ohne Erreichen des Final Fours eine historische schlechte und sorgte im Sommer für einige Veränderungen im Team.
Stars: Der neue Trainer Joan Penarroya, der beim Amtsantritt erklärte, er gewinne Spiele lieber 100:99 als 60:59, hält im Backcourt am bewährten Duo Tomas Satoransky und Nicolas Laprovittola fest, setzt aber auch darauf, dass der junge Juan Nunez und vor allem der korbgefährliche Kevin Punter frischen Wind ins Team bringen. Auf dem Flügel hat Alex Abrines jetzt den NBA-erfahrenen US-Forward Justin Anderson an seiner Seite. Auch der bereits zur vergangenen Saison nach Barcelona gekommene Jabari Parker und der ihm im Sommer gefolgte Chimezie Parker bringen auf der Position vier viel Erfahrung aus acht bzw. sechs NBA-Jahren mit. Unter dem Korb verstärkt in dieser Saison der 2,21 Meter lange Youssoupha Fall das bewährte Duo Willy Hernangomez und Jan Vesely.
Aktuelle Form: In Spanien hat Barcelona zwar das Finale um den Supercup 83:89 gegen Real Madrid verloren, hielt sich aber in den ersten beiden ACB-Punktspielen schadlos. Der 78:74-Sieg beim Aufsteiger Lleida war am Sonntag mit 16 Punkten von Joel Parra (der sich dabei auch noch verletzte) allerdings eine zähe Angelegenheit.
Alte Bekannte: Juan Nunez spielte in den letzten beiden Jahren für ratiopharm ulm und wurde mit den Ulmern 2023 sensationell Deutscher Meister.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Lukas Schönmüller und Per Günther kommentieren die auch für Nicht-Abonnenten freigeschaltete Übertragung ab 20:15 Uhr.