Die besondere Brisanz: Die EWE Baskets Oldenburg kommen auch nach dem Trainerwechsel nicht richtig in Schwung. Das 91:96 am vergangenen Wochenende gegen die Telekom Baskets Bonn war die zweite Niederlage im dritten Spiel unter dem zurückgekehrten Headcoach Mladen Drijencic. Damit riss auch die Heimserie: Nach vier Erfolgen kassierten die Oldenburger die erste Niederlage vor heimischem Publikum. Klar, dass sie nun mit einem Sieg antworten wollen. Die Gäste von der BG Göttingen befinden sich in noch weitaus schwierigerer Situation: Mit nur einem Sieg aus acht Spielen sind sie das Schlusslicht der easyCredit BBL.
Status Quo: Die EWE Baskets lieferten gegen Bonn gut 35 Minuten lang zahlreiche Argumente, an einen Aufwärtstrend glauben zu dürfen. Allerdings reichte selbst ein scheinbar komfortabler 82:68-Vorsprung im letzten Viertel nicht, um Bonn zu bezwingen. Ein unwiderstehlicher Darius McGhee, der 44 Punkte erzielte, und eigene Unzulänglichkeiten sorgten dafür, dass den Schützlingen von Mladen Drijencic der Sieg noch aus den Händen glitt. Die Göttinger wiederum wollten sich nach dem ersten Saisonsieg gegen Bamberg auch im BBL Pokal in guter Verfassung präsentieren, schieden allerdings in eigener Halle im Viertelfinale gegen die SKYLINERS aus Frankfurt aus. Das Niedersachsenduell wird somit zum Aufeinandertreffen zweier Enttäuschter.
Duell im Fokus: Die Partie zwischen den EWE Baskets und der BG Göttingen hält zweifelsohne auch auf den kleineren Positionen einige interessante Duelle bereit, man denke nur an Justin Jaworski, Eli Brooks und den nachverpflichteten Ty Nichols auf Oldenburger und Zach Ensminger oder Tra Holder auf Göttinger Seite. Spannend dürfte es aber auch und gerade bei den Big Men werden. Während bei Göttingen in Demajeo Wiggins der beste Rebounder der easyCredit BBL (9,5 pro Partie) unter den Körben arbeitet, wartet man beim Franzosen Mathis Dossou-Yovo (5,6 RPG) noch auf den endgültigen Durchbruch. Gut in Form sind zwei Power Forwards: Oldenburgs Artur Konontsuk kommt auf 12,0 Punkte und 8,3 Rebounds pro Spiel, sein Göttinger Gegenüber Collin Welp (11,4 Punkte und 4,0 Rebounds) zählt zu den positiven Erscheinungen seines Teams.
Zahlen, bitte: Sollten beide Mannschaften einen Trend der bisherigen Saison fortsetzen, dann müssen sich die Fans in der EWE Arena auf einige Fehlwürfe einstellen. Die EWE Baskets treffen 43,7 Prozent ihrer Versuche aus dem Feld – nur vier Teams sind schlechter, unter anderem die BG Göttingen: 41,9 Prozent sind der zweitschlechteste Wert der Liga. Umso wichtiger, Präsenz bei den Rebounds zu zeigen: Oldenburg arbeitet hier gut (36,8 pro Spiel, 4.), Göttingen eher unterdurchschnittlich (33,1, 14.).
Die ewige Bilanz: 31 Spiele sind zwischen Oldenburg und Göttingen notiert, 21-mal gingen die Oldenburger als Sieger vom Parkett. In den vergangenen sieben Duellen der beiden setzte sich jeweils das Heimteam durch. Und: Neunmal am Stück gewannen die EWE Baskets zuletzt mit Heimrecht gegen Göttingen (eine Partie fand in der Corona-Zeit in München statt, die Oldenburger wurden in dem Spiel als Heimteam geführt); der letzte Sieg der Veilchen in Oldenburg gelang am 25. Januar 2015 mit 88:69.
Meilensteine: Alen Pjanic (Oldenburg) fehlen noch zwei Dreier bis 150.
Am Rande der Bande: Bei den EWE Baskets Oldenburg fehlt seit einiger Zeit Geno Crandall, der unter dem neuen Trainer Mladen Drijencic noch kein Spiel absolviert hat.
Im Blick des Bundestrainers: Göttingens Collin Welp hat in den vergangenen drei Partien im Schnitt 16,3 Punkte aufgelegt und dabei 20 seiner 32 Feldwürfe genetzt (62,5 Prozent). Natürlich sind die Fußstapfen, die sein viel zu früh verstorbener Vater Chris Welp im DBB-Team hinterlassen hat, sehr groß und golden, aber wenn der Sohnemann in Oldenburg spielt, ist das nur 35 Kilometer von Delmenhorst entfernt, der Geburtsstadt seines Vaters.
Alte Bekannte: Oldenburgs Crandall trifft, falls er denn nach seiner Verletzungspause ins Team zurückkehrt, auf den ehemaligen Arbeitgeber (2022/2023).
Weise Worte: „Wir haben alles in unseren eigenen Händen, wenn wir verstehen, dass wir Basketball spielen können, dass wir aggressiv sein müssen“, sagte BG-Headcoach Olivier Foucart nach der Pokalniederlage. Gegen die Hessen hatte er von seinem Team von allem zu wenig gesehen: „Wir hatten keine Aggressivität in der Transition, haben die Lücken nicht attackiert und haben keine Mismatches gefunden.“
Sonstiges: Der Zähler tickt: Die große EWE Arena könnte am Sonntag gegen Göttingen zum 34. Mal in Folge in der easyCredit BBL ausverkauft sein.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Hier unser Anschaubefehl für die ZDF-Doku „The Wagner-Brothers“ von Thomas Pletzinger! Ein öffentlich-rechtlicher Sender begleitet zwei deutsche Basketballer über gut zwei Jahre bei uns, in den USA und in Asien mit Kameras und produziert daraus eine gut dreistündige Doku über vier Folgen, die sowohl im linearen Fernsehen als auch in der Mediathek des Senders gezeigt wird und so nah dran und so gut ist, dass schwer vorstellbar ist, dass es keine Auszeichnungen hagelt? Vor einigen Jahren hätten wir alle gesagt, dass so etwas niemals möglich sein wird, aber jetzt ist Deutschland halt Weltmeister und es gibt Moe und Franz Wagner und … German Basketball is mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag, 15. Dezember, ab 14:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Henning Kuhl. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.