Nach einer Doppelwoche in der Euroleague kommt ALBA BERLIN erst am Vorabend der Partie in Göttingen an, wobei die Medienabteilung bis Tipoff noch die Meldung über den Abgang von Trevion Williams vorbereiten muss, der sich Maccabi Tel Aviv Anschließt. Ohne den Big Man kann sich die BG-Verteidigung entsprechend mehr auf die kleinen Positionen fokussieren, was zunächst für eine offene Partie sorgt. Im weiteren Verlauf drücken die Hauptstädter aufs Tempo und fahren mit 109:83 den ersten Auswärtssieg der Saison, aber auch den ersten BBL-Erfolg nach einem internationalen Doubleheader ein.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die BG hielt im ersten Viertel bravourös mit und agierte offensiv mit Berlin auf Augenhöhe, was vor allem der Tatsache geschuldet schien, dass die Gäste sich erst noch die Euroleague-Erschöpfung aus den Beinen laufen mussten (19:22, 10. Minute). Spätestens im zweiten Viertel fanden die Gäste ihren Rhythmus, was auf einer stärker werdenden Verteidigung fusste und den „Veilchen“ den eigenen Gang nach vorn enorm erschwerte (35:53, 20. Minute).
Nach dem Seitenwechsel blieben die „Albatrosse“ weiter mit dem Fuß auf dem Gas und fanden in Transition gleich reihenweise freie Schützen wie Tim Schneider oder Malte Delow, die den Vorsprung kontinuierlich ausbauten (53:86, 30. Minute). Letzterem war es bereits knapp dreieinhalb Minuten vor Ende vorbehalten, aus dem Einwurf heraus unterm Korb völlig allein gelassen den „Hunderter“ - und damit Donut fürs Team - zu sichern. Zwar bemühte sich bei den „Veilchen“ die Achse um Kostja Mushidi (15 Punkte, 4 Assists) und Tra Holder (20) um Ergebniskosmetik, für einen Comebackversuch mangelte es dem Guard-Duo allerdings an Unterstützung.
Duell im Fokus: Nicht zuletzt aufgrund der Causa Williams lag ein noch größerer Fokus auf David McCormack, der sich ein beherztes Kräftmessen mit Demajeo Wiggins lieferte. Der BG-Center schrammte mit elf Zählern und sieben Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei, stand allerdings auch 30:05 Minuten auf dem Parkett. Sein Berliner Pendant kam mit zehn Punkten und acht Boards auf einen ähnlichen Output, musste dafür allerdings nur 18:41 Minuten ran.
Zahlen, bitte: 60 … Punkte erzielte ALBA in der Zone. Hinzugenommen die 17 Zähler aus dem Fastbreak unterstreichen, wie sehr die Spreestädter zu leichten Körben kamen.
Spieler der Partie: Von allen Berliner Startern stand Malte Delow am längsten auf dem Parkett (21:22 Minuten) und wusste das Spiel in dieser Zeit in den verschiedensten Facetten zu beeinflussen. Der Guard trat sowohl als Scorer (14) in Erscheinung, zeigte sich darüber hinaus aber auch mit vier Rebounds, drei Assists und zwei Steals von seiner mannschaftsdienlichen Seite.
Die Deutschen: Neben Delow punkteten bei Berlin noch Tim Schneider (17), Evans Rapieque (12) und Louis Olinde (10) zweistellig.
Weise Worte: „Es ist enttäuschend, dass wir das Spiel so hoch verloren haben“, zeigte sich BG-Trainer Olivier Foucart nach Abschluss enttäuscht. „Berlin hat zu viele leichte Punkte in Transition und in der Zone gemacht. Unsere Energie hat über 40 Minuten nicht ausgereicht, um mitzuhalten.“
Am Rande der Bande: …saßen 3.447 Zuschauer (ausverkauft).
So geht’s weiter: Nach Heiligabend empfängt ALBA BERLIN am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Euroleague das Team von Real Madrid (26.12.2024, 19:00 Uhr. Die BG Göttingen indes reist zum Abschluss des Kalenderjahres am Sonntag, den 29.12.2024, zu den Telekom Baskets Bonn - der Tipoff im Rheinland ist für 16:30 Uhr terminiert.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.