Herzlich Willkommen zu den Fundamentals des 34. Spieltages in der easyCredit BBL, in denen wir einen Blick auf das Ende der Hauptrunde werfen, welches höchst unterhaltsam war und gleich eine doppelte Premiere mit sich brachte. Sechs Teams haben sich direkt für die Playoffs qualifiziert, vier weitere Mannschaften streiten in den Play-Ins um die finalen zwei Spots. Zur vollständigen Tabelle geht es HIER.
Die Play-Ins beginnen übrigens am Dienstag, den 13. Mai mit den Partien zwischen ALBA BERLIN (7.) gegen den SYNTAINICS MBC (8.) sowie den EWE Baskets Oldenburg (9.) gegen die ROSTOCK SEAWOLVES (10.). Alles wie immer LIVE hier bei Dyn.

Mit dem letzten Wurf: Weltmeister sichert München den Heimvorteil
Basketball kann so grausam sein. Da liegen die MHP RIESEN Ludwigsburg gegen den FC Bayern München in der bajuwarischen Landeshauptstadt immer vorne, haben zwischenzeitlich eine Führung von 22 Punkten auf der Habenseite - und ziehen mit dem letzten Wurf der Bayern doch den Kürzeren. Immerhin musste der Primus gewinnen, um den Platz an der Sonne zu verteidigen und damit während der Playoffs durchgehend das Heimrecht zu haben. So initiierten die Schützlinge von Trainer Gordon Herbert im letzten Viertel eine beeindruckende Aufholjagd, an deren Ende Weltmeister Niels Giffey wenige Sekunden vor Schluss einen Dreier zum 73:72-Endstand versenkte.
Besonders bitter für Justin Simon (13 Punkte 7 Rebounds, 8 Assists, 3 Steals) und die Barockstädter: Durch die Niederlage landen sie in einem Vierervergleich mit den EWE Baskets Oldenburg, den ROSTOCK SEAWOLVES sowie RASTA Vechta, der Ludwigsburg auf Rang elf landen lässt - knapp außerhalb der Play-Ins.
Kleiner Vorgeschmack auf anstehende Serie
Im Spitzenspiel des letzten Spieltages setzten sich die Basketball Löwen Braunschweig gegen die FIT/One Würzburg Baskets mit 86:72 durch - und verteidigten damit den dritten Tabellenplatz. Mit einem 12:1-Lauf zum Ende der Begegnung unterstrich die Truppe von Trainers des Jahres Jesus Ramirez eine ansonsten eng geführte Angelegenheit für sich und setzte damit eine erste Duftmarke für die anstehenden Playoffs, in denen es die Niedersachsen mit … genau … Würzburg zu tun bekommen.
Dass die Postseason gern mit unerwarteten Helden aufwartet, ist durchaus Gang und Gäbe. Umso so schöner, dass sich auf beiden Seiten die jeweils von der Bank kommenden Tre Mitchell (16 Punkte) und Luka Scuka (15, 9 Rebounds) für Braunschweig als auch Mike Lewis (13) für Würzburg als Topscorer aufschwangen.
Statline des Tages: 46 Jahre und 45 Minuten
Im längsten Spiel des letzten Spieltages setzten sich die MLP Academics Heidelberg gegen die SKYLINERS aus Frankfurt mit 84:75 nach Verlängerung durch - und erreichten damit nach 45 Minuten Spielzeit und 46 Jahren generell erstmals wieder die Playoffs. Das gab es für den Traditionsklub zuletzt in der Saison 1978/1979 (und damals hieß das noch Endrunde). Zum Matchwinner avancierten DJ Horne (26 Punkte) und Michael Weathers (15 Punkte, elf Assists, sechs Rebounds und fünf Steals), wobei Horne knapp 15 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit einen Pass von Weathers für einen Dreier mit Ablauf der Shotclock nutzte, der die Overtime überhaupt erst ermöglichte.
Rekordverdächtig: Vier gewinnt … gleich doppelt
Es waren in der Geschichte der Liga, also seit der Saison 1966/67, am Ende einer Hauptrunde zwölf Mal drei Teams punktgleich, aber noch nie mehr. Und in dieser 59. BBL-Saison gibt es gleich zwei Vierervergleiche und beide auf den Postseason-Plätzen - was für ein Sinnbild für diese historisch enge Saison!
Mit 18 Siegen und 14 Niederlagen zogen die NINERS Chemnitz (4.), die MLP Academics Heidelberg (5.) und FIT/One Würzburg Baskets (6.) direkt in die Playoffs ein, während ALBA BERLIN ((7.) in die Play-Ins muss. Bei ausgeglichener Bilanz von je 16 Siegen und Niederlagen stehen die EWE Baskets Oldenburg (9.) und ROSTOCK SEAWOLVES (10.) in den Play-Ins, die MHP RIESEN Ludwigsburg (11.) und RASTA Vechta (12.) landen unterhalb des virtuellen Strichs.
Ein ganz besonderer Fall für Zahlen- und Regel-Freaks ist dabei der obere Vierervergleich: Aus den jeweils sechs Partien gegen die anderen drei Teams hat Chemnitz die beste (4-2 Siege, vierter Platz) und Berlin die schlechteste Bilanz (2-4, siebter Platz). Heidelberg und Würzburg stehen bei 3-3 und bilden aufgrund dieser gleichen Bilanz innerhalb des Vierervergleichs einen neuen direkten Vergleich der beiden Duelle gegeneinander, wobei Würzburg eine Partie mit fünf, Heidelberg die andere aber mit 17 Punkten gewonnen hat – deshalb ist Würzburg Sechster und Heidelberg Fünfter. Uns raucht der Kopf! Einen Überblick zu den historisch eng geführten Hauptrunden gibt es HIER.

Unsere Nationalspieler im Fokus
Als frisch gebackener „U22 Nachwuchsspieler des Jahres“ kam Sananda Fru beim 86:72 der Basketball Löwen Braunschweig auf zehn Zähler und vier Rebounds, bei den Franken wusste Hannes Steinbach mit zwölf Zählern und sieben Boards zu gefallen.
Mit einem 88:85-Sieg über die ROSTOCK SEAWOLVES hat sich die BG Göttingen aus der easyCredit BBL verabschiedet. Mit 25 Punkten und fünf Rebounds avancierte Collin Welp zum Topscorer seiner Farben
Mit 18 Punkten und elf Rebounds trug Eddy Edigin maßgeblich zum 100:94-Erfolg des SYNTAINICS MBC über die Telekom Baskets Bonn bei.
Beim 73:72-Comeback des FC Bayern München über die MHP RIESEN Ludwigsburg kam Weltmeister Andreas Obst auf starke 15 Zähler, wobei er vier erfolgreiche Dreier einnetzte.
Die MLP Academics Heidelberg stehen zum ersten Mal seit 46 Jahren wieder in den Bundesliga-Playoffs. Beim 84:75-Sieg nach Verlängerung über die SKYLINERS schrammte Marcel Keßen mit 18 Punkten und acht Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei.
Gleich zwei persönliche Bestwerte legte Len Schoormann beim 104:94 seiner EWE Baskets Oldenburg über die NINERS Chemnitz auf. Der Guard schrieb sich starke 26 Punkte und zwölf Rebounds in den Boxscore.
Must Watch: Das Ende einer einzigartigen Karriere
Die Gemeinsamkeit zwischen RASTA Vechta und den oben bereits erwähnten RIESEN? Auch die Niedersachsen verpassten durch eine Niederlage den potenziellen Sprung in die Play-Ins und können ab sofort die Füße hochlegen. Rein sportlich betrachtet umso bitterer, als dass die 73:86-Pleite bei den mit der Postseason nichts mehr zu tun habenden Bamberg Baskets zustande kam. In einer zwischenzeitlich hitzigen Partie deuteten Noah Locke (23 Punkte) und Filip Stanic (11, 15 Rebounds) bei dieser Gelegenheit nochmals ihr Potenzial an. Umso versöhnlicher war das Ergebnis für die ansonsten in dieser Saison arg gebeutelten Franken, die damit Karsten Tadda nach 640 Einsätzen in der easyCredit BBL ein gebührendes Abschiedsgeschenk machen konnten. Glückwünsche zu seiner tollen Karriere gab es nicht nur von den Fans in Freak City und der Liga, sondern von vielen seiner BBL-Trainer und vielen, wirklich sehr vielen seiner Mitspieler, was ihm nach der Partie im Interview bei Dyn auch sichtlich nahe ging.
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