Die besondere Brisanz: Die Telekom Baskets Bonn werden ihr Auswärtsspiel bei ratiopharm ulm ohne ihren bisherigen Headcoach Roel Moors antreten. Nach der wettbewerbsübergreifend vierten Niederlage in Serie und damit der längsten Niederlagenserie der Saison haben die Bonner Moors beurlaubt, für ihn rückt der bisherige Assistant Caoch Marko Stankovic in die Verantwortung. „In den vergangenen Wochen haben wir leider nicht die Entwicklung gesehen, die wir uns vom Team erhofft haben. Daher sind wir zu der Entscheidung gekommen, uns von Roel Moors zu trennen“, erklärt Sportdirektor Savo Milovic den Schritt; von Stankovic erhoffe sich der Club einen Impuls.
Brisant wäre das Duell auch ohne den Trainerwechsel gewesen, denn eine Brisanz hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren gefestigt. In der Finalserie 2023 feierten die Ulmer gegen Bonn ihren ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte und verwehrten damit gleichzeitig den ersten Meistertitel der Rheinländer – die stattdessen zum sechsten Mal „Vize“ wurden. Die Bonner revanchierten sich in der vergangenen Spielzeit, indem sie am Karnevalssamstag einen Rückstand von 21 Zählern Differenz noch in einen Sieg ummünzten. Eine Revanche haben die Bonner auch beim Duell am Samstag im Sinn …
Das Hinspiel: … denn Anfang Dezember kassierten sie eine 75:95-Packung – noch nie zuvor hatten die Bonner eine höhere Heimniederlage gegen Ulm einstecken müssen. Die Gäste bestimmten die zweite Hälfe und wurden in Karim Jallow (18 PTS, 7/9 FG) sowie Nelson Weidemann (17 PTS, 6/9 FG) von zwei deutschen Akteuren angeführt, vor allem von außen (Ulm: 59,1 3P%; Bonn: 24,0 3P%) war ein großer Unterschied auszumachen.
Status Quo: Die Chancen auf die Revanche könnten auf dem Papier besser aussehen: Die Bonner haben wie erwähnt wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Serie kassiert. Nach dem Aus in den Play-Ins der Champions League verloren die Bonner im Ligabetrieb zuletzt mit 70:77 zu Hause gegen Frankfurt. Der Tabellenneunte muss in Ulm nicht nur zum Tabellendritten, sondern auch zu einem starken Heimteam: Die Mannschaft von Ty Harrelson hat sechs ihrer sieben Heimspiele gewonnen. Zuletzt hatten die Ulmer aber eine 89:98-Niederlage in Braunschweig kassiert, womit der Lauf von drei Siegen in Serie ein Ende fand.
Zahlen, bitte: Die Ulmer erzielen mit 85,1 Zählern die zweitmeisten Punkte pro Spiel, die Bonner folgen mit 84,6 Punkten auf dem vierten Platz. Die Offensivstärke Ulms fußt auf der ligaweit besten Quote aus dem Feld (48,0 FG%), die Bonner treffen von allen Teams die meisten Dreier pro Partie (11,1 3PM) ...
Duell im Fokus: … womit wir in dieser Kategorie auf die Dreierschützen blicken wollen. In Darius McGhee haben die Bonner den Rekordhalter in ihren Reihen, der Ende Dezember in Chemnitz zwölf Dreier versenkte; kein Spieler der Liga versucht es zudem häufiger pro Spiel von Downtown als McGhee (9,8 3PA). Der beste Dreierschütze Bonns ist aber ein Big Man: Till Pape netzt bislang 51,4 Prozent seiner Versuche ein, kein Spieler der Liga mit mindestens zwei Dreierversuchen pro Spiel trifft hochprozentiger (Spieler mit drei oder weniger Einsätzen ausgeklammert)! Hinter McGhee nehmen in Bodie Hume (5,9 3PA; 35,2%), Phlandrous Fleming Jr. (4,7 3PA; 36,0%), Angelo Allegri (4,6 3PA; 39,0%) und Rihards Lomazs (4,0 3PA; 25,0%, aber erst ein Einsatz) vier weitere Bonner mindestens vier Dreier pro Partie. Auf der Gegenseite versuchen es bei den Ulmern – die in ihrer Meistersaison 2023 die meisten Dreier pro Partie versenkten – nur zwei Spieler mehr als viermal aus der Distanz: Während Alfonso Plummer (5,2 3PA; 45,2%) seinen Rhythmus in dieser Saison gefunden hat, sucht Justinian Jessup (5,4 3PA; 29,6%) diesen aber noch. Der treffsicherste Dreierschütze ist bei Ulm wie bei Bonn ein Power Forward: Isaiah Roby netzt bislang 50,0 Prozent von außen ein, beim Hinspielsieg in Bonn war er (wie Jallow) perfekt von Downtown (3/3 3P). Wer läuft im Rückspiel von außen heiß?
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Die ewige Bilanz: Von den 68 Duellen seit 1990/91 gingen 38 an Bonn, 30 an Ulm. In der Münsterstadt haben die Ulmer die vergangenen drei Partien gegen Bonn für sich entschieden.
Meilensteine: Ulms Nelson Weidemann greift sich bei zwei Rebounds den 250. Rebound seiner Bundesligakarriere ab.
Am Rande der Bande sitzt bei Ulm derzeit Tommy Klepeisz, die Bonner müssen aktuell auf Angelo Allegri verzichten.
Alte Bekannte: Bonns Big Man Till Pape kehrt in sein altes Wohnzimmer zurück. Von 2015 bis 2019 lief Pape für die Ulmer auf, debütierte in dieser Zeit auch in der Beletage, schaffte aber nicht so richtig den Durchbruch. Ulms Nelson Weidemann und Bonns Nachverpflichtung Rihards Lomazs liefen 2020/21 zusammen in Göttingen auf.
Bewegte Bilder: Auch bei Dyn hat Sportdirektor Savo Milovic die Entlassung von Moors und Beförderung von Stankovic erklärt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 19.45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Florian von Stackelberg. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.