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Home/Newscenter/Die heißesten Teams der Liga: Warum Rostock und Hamburg auf der Erfolgswelle schwimmen

Kochs NachschlagDie heißesten Teams der Liga: Warum Rostock und Hamburg auf der Erfolgswelle schwimmen

24. April 2025
Die Schiffe der Hanse fahren unter vollen Segeln und befinden sich auf Beutekurs. Die ROSTOCK SEAWOLVES und die Veolia Towers Hamburg haben zuletzt fünf Siege in Folge geholt und sind damit die beiden heißesten Teams der Liga. Für die Rostocker ist diese Erfolgsserie auch ihre bislang längste im Oberhaus. Die beiden nördlichsten Ligastandorte sind auf dem Weg in die Postseason, und ich gebe ehrlich zu, dass dies eine Entwicklung ist, die ich so nicht vorhergesehen habe. Entsprechend ziehe ich meinen Hut vor den Mannschaften und ihren Coaches Przemyslaw Frasunkiewicz (Rostock) und Benka Barloschky (Hamburg).

Die Schiffe der Hanse fahren unter vollen Segeln und befinden sich auf Beutekurs. Die ROSTOCK SEAWOLVES und die Veolia Towers Hamburg haben zuletzt fünf Siege in Folge geholt und sind damit die beiden heißesten Teams der Liga. Für die Rostocker ist diese Erfolgsserie auch ihre bislang längste im Oberhaus. Die beiden nördlichsten Ligastandorte sind auf dem Weg in die Postseason, und ich gebe ehrlich zu, dass dies eine Entwicklung ist, die ich so nicht vorhergesehen habe. Entsprechend ziehe ich meinen Hut vor den Mannschaften und ihren Coaches Przemyslaw Frasunkiewicz (Rostock) und Benka Barloschky (Hamburg).

ROSTOCK SEAWOLVES

Resilienz – das ist das erste Wort, welches mir zu den Seewölfen einfällt. Nachdem diese Mannschaft zunächst Mitte Februar Robin Amaize mit einem Handbruch und kurz danach D’Shawn Schwartz mit einer schweren Brustmuskelverletzung verloren hatte, stand für mich eigentlich fest, dass die Rostocker Saison nach der Hauptrunde beendet sein würde. Bis zu seinem Ausscheiden war Amaize der bedeutendste deutsche Spieler für seine Mannschaft in der gesamten Liga. Entsprechend ist es eine großartige Nachricht für den Klub, dass er seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. Glücklicherweise hatten die Rostocker noch einen Ausländerspot frei, denn mit einem einheimischen Akteur wäre der 31-Jährige unmöglich zu ersetzen gewesen. In Pedro Bradshaw gelang jedoch eine weitere exzellente Nachverpflichtung, nachdem zuvor bereits JeQuan Lewis an die Ostsee zurückgekehrt war und sich Malik Osborne als Volltreffer für den nach China abgewanderten Godwin Omenaka erwiesen hatte. Durch das Saisonaus von Dominic Lockhart ist die Rotation jetzt auf Kante genäht, sodass es guttut, dass Elias Baggette immer mehr Akzente setzt. Diese Mannschaft hat in Bryce Hamilton (17,1 Punkte) einen ausgewiesenen Scorer, kann aber auch gewinnen, wenn der Linkshänder einen schwächeren Tag (wie gegen Ulm) hat. Dies ist auch möglich, weil die Defensive zu den besten der Liga gehört.

Veolia Towers Hamburg

Das gilt auch für die Verteidigung der Towers, bei denen die drei Topscorer und effektivsten Spieler Brae Ivey, Kur Kuath und Jordan Barnett in allen 29 Begegnungen auf dem Parkett standen. Spielmacher Ivey ist der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft, Center Kuath als Shotblocker und Rebounder ihr defensiver Anker, und Barnett kombiniert Athletik mit Gefahr von der Dreipunktelinie. Niklas Wimberg brauchte als wichtigster deutscher Spieler nach seinem Beinbruch in der Vorbereitung verständlicherweise eine längere Anlaufzeit, spielt aber aktuell seinen besten Basketball der Saison und war am Sonntag beim Sieg vor mehr als 12.000 Zuschauern in der Barclays Arena gegen die Bayern bester Punktesammler. Den entscheidenden Wurf traf aber einmal mehr „Unterschiedsspieler“ Ivey von der Dreierlinie (Highlights unten). Dieser harte Kern des Teams kann jederzeit Entlastung von Spielern wie Johnathan Stove, Jaizec Lottie, Kenny Ogbe, Osaro Rich oder Benedikt Turudic erhalten. Trotz dieser Tiefe im Team war und ist Barloschky bereit, ungewöhnliche Wege zu gehen, vor denen viele seiner Kollegen zurückschrecken würden. So holte er den 19-jährigen 3x3-Weltmeister Fabian Giessmann für drei Monate ins Team und gab ihm sowohl im Eurocup als auch national Minuten. Außerdem wurde Jared Grey (ebenfalls Jahrgang 2005) in den letzten Wochen fester Bestandteil der Rotation.

Kochs Nachschlag

Bezüglich ihrer Coaches verfügen die beiden Klubs über unterschiedliche Ansätze. Die Towers haben sich entschieden, in Benka Barloschky einen jungen deutschen Trainer zu fördern. Der 37-Jährige liefert ab und wird bereits als Kandidat für höhere Aufgaben gehandelt. Wie reflektiert der gebürtige Bremer seine Arbeit angeht, kann man in seinem bemerkenswerten Interview im NDR vom vergangenen Sonntag erfahren.

Der ehemalige polnische Nationalspieler Przemyslaw Frasunkiewicz coacht erstmals außerhalb seines Heimatlandes. Er steht stellvertretend für die Resilienz, die seine Mannschaft auszeichnet. Mit seiner Verpflichtung gelang den Verantwortlichen um Geschäftsführer Jens Hakanowitz ein echter Coup, der unterstreicht, dass es in der Trainerfrage keinen Königsweg gibt. Überschaubare Risiken der einen (geht ein junger deutscher Trainer seinen Weg?) oder anderen Art (funktioniert ein Coach, der erstmals im Ausland arbeitet?) können sich als lohnend erweisen.

Jetzt dürfen beide Teams in den verbleibenden vier bzw. fünf Spielen nur nicht nachlassen, denn noch sind für beide weder Playoffs noch Play-Ins gesichert. Rostock spielt noch in Oldenburg und Chemnitz, gegen Brauschweig und in Göttingen; Hamburg in Ludwigsburg, gegen Bamberg, in Weißenfels sowie gegen Chemnitz und Ulm – jeweils ein durchaus anspruchsvolles Restprogramm.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital, DAZN und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Im Podcast "Talkin‘ Basketball", der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist, sprechen er und Oliver Dütschke regelmäßig mit Protagonisten aus der deutschen Basketballszene. Seine Kolumne zum BBL-Geschehen findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag".