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Kochs NachschlagWiedererkennungswert dank Hometown Heroes und Heimkehrern

18. September 2024
Der deutschen Basketball-Bundesliga wird schon lange gerne unterstellt, dass es ihr an personeller Kontinuität fehle. Viele Klubs sehen sich nicht in der Lage, längerfristige Verträge zu garantieren, und viele US-Profis sehen Deutschland als Sprungbrett für einen Wechsel in besserzahlende südeuropäische Gefilde. Da war schon oft die Rede von der Liga als „Durchlauferhitzer“ für Spieler. Mit Otis Livingston II hat zum dritten Mal in Folge ein MVP seine starken Darbietungen genutzt, um bei seinem neuen Arbeitgeber in der Türkei ein Vielfaches seines bisherigen Salärs einzustreichen. Mit Isaac Bonga und Johannes Thiemann verließen zwei Weltmeister die Liga, um in der nächsten Saison in Serbien bzw. Japan ihre Brötchen zu verdienen. Dazu ging mit Christian Sengfelder ein EM-Bronzemedaillengewinner nach Frankreich. Es gibt also genug Wasser auf die Mühlen der Kritiker, aber es gibt auch Gegenbeispiele von Hometown Heroes und Heimkehrern, die dieses Image ein Stück weit zurechtrücken.

Der deutschen Basketball-Bundesliga wird schon lange gerne unterstellt, dass es ihr an personeller Kontinuität fehle. Viele Klubs sehen sich nicht in der Lage, längerfristige Verträge zu garantieren, und viele US-Profis sehen Deutschland als Sprungbrett für einen Wechsel in besserzahlende südeuropäische Gefilde. Da war schon oft die Rede von der Liga als „Durchlauferhitzer“ für Spieler. Mit Otis Livingston II hat zum dritten Mal in Folge ein MVP seine starken Darbietungen genutzt, um bei seinem neuen Arbeitgeber in der Türkei ein Vielfaches seines bisherigen Salärs einzustreichen. Mit Isaac Bonga und Johannes Thiemann verließen zwei Weltmeister die Liga, um in der nächsten Saison in Serbien bzw. Japan ihre Brötchen zu verdienen. Dazu ging mit Christian Sengfelder ein EM-Bronzemedaillengewinner nach Frankreich. Es gibt also genug Wasser auf die Mühlen der Kritiker, aber es gibt auch Gegenbeispiele von Hometown Heroes und Heimkehrern, die dieses Image ein Stück weit zurechtrücken. 

Hometown Heroes

Malte Delow, Jonas Mattiseck und Tim Schneider gehören nach Berlin wie die Akropolis nach Athen. Dieses Trio gebürtiger Berliner wurde im ALBA-Programm ausgebildet und hält dem Klub seit Kinder- und Jugendtagen die Treue, obwohl in anderen Vereinen größere Rollen möglich wären. Ganz ähnlich verhält es sich mit Jonas Richter, dem Chemnitzer Urgestein. Der Name des Centers fiel aufgrund seiner starken Leistungen wiederholt, wenn das Wechselgerüchtekarussell anlief, aber er blieb in Sachsen. 

Karsten Tadda hat insgesamt acht Spielzeiten außerhalb Bambergs verbracht, wurde aber auch in dieser Zeit immer als ein Repräsentant von Freak City wahrgenommen. Jetzt genießt er mit 35 Jahren wie schon in der Vorsaison noch einmal die Rolle des Hometown Heroes. Auch der frühere NBA-Profi Paul Zipser ist in seiner zweiten Saison wieder für seinen Heimatverein in Heidelberg aktiv. Gleiches gilt für Max Ugrai in Würzburg.

Aber können sich auch Oscar da Silva und Johann Grünloh als Hometown Heroes etablieren? Grünloh stammt zwar nicht aus Vechta, sondern aus dem 40 Autokilometer entfernten Löningen, ist aber ein Produkt der RASTA-Nachwuchsarbeit. Allerdings stellt sich die Frage, ob der hochtalentierte 19-Jährige lange genug in der niedersächsischen Provinz verweilen wird, um diesen Status zu erlangen. 

Oscar da Silva wurde bei der IBAM in Schwabing ausgebildet und läuft jetzt nach Stationen am College, in Ludwigsburg, Berlin und Barcelona für den FC Bayern in seiner Geburtsstadt auf. Reicht das an Stallgeruch aus, um bei einem solchem Klub in einer Großstadt zum Hometown Hero zu avancieren?

Heimkehrer

Der 26-Jährige hätte als Rückkehrer aus dem Ausland genauso gut in diese Rubrik gepasst, die mit seinem neuen Teamkollegen Joe Voigtmann eine Gallionsfigur des deutschen Basketballs als größten Namen zu bieten hat. Nach acht Jahren bei ausländischen Euroleague-Teams ist der gebürtige Eisenacher zurück in der easyCredit-BBL und hat ebenso wie da Silva für drei Jahre in München unterschrieben. Auch Gavin Schilling wird wieder im deutschen Oberhaus auflaufen. Nachdem der Big Man in Frankreich, der Türkei und in Italien keinen Fuß fassen konnte, sollte er jetzt in Braunschweig wieder ins Rollen kommen. 

Zudem sind fünf ausländische Profis zurückgekehrt. Arnas Velicka läuft an Schillings Seite für die Löwen auf, für die er 2021 schon aktiv war, und Justin Simon (Bester BBL-Verteidiger 2021/22) wird nach zweijähriger Abwesenheit wieder in Ludwigsburg für Furore sorgen. Drei andere Spieler kehren zwar in die Liga zurück, aber nicht zu ihren früheren Vereinen. Der ehemalige Bamberger Justin Robinson streift zumindest bis Ende Oktober das Vechtaer Trikot über, der Lette Aigars Skele (2021/22 in Würzburg) spielt jetzt für Rostock, und der Amerikaner Jordan Barnett, der von 2019-21 in Gießen und Vechta aktiv war, ist nach Hamburg gewechselt. 

Dazu haben sich fünf deutsche Spieler wieder ihrem ehemaligen Verein angeschlossen. Mit Jonas Wohlfarth-Bottermann (Ludwigsburg), Osaro Rich (Hamburg) und Lukas Wank (Würzburg) sind drei etablierte BBL-Spieler darunter.

Kochs Nachschlag

Und dann gibt es ja auch noch die Rückkehrer auf der Kommandobrücke! Der dreimalige Trainer des Jahres John Patrick schwingt nach zwei Jahren in Japan wieder das Zepter in Ludwigsburg. Denis Wucherer (Frankfurt) – als Spieler und Trainer eine BBL-Institution – ist wieder am Start! Martin Schiller, der sich in der G-League und der Euroleague einen Namen gemacht hat, steht wieder und in Vechta erstmals als Head Coach in der ersten Liga an der Seitenlinie. Der Ulmer Meister-Coach Anton Gavel ist wieder in Bamberg, wo er als Spieler seine größten Erfolge feierte. Und last, but überhaupt nicht least: Gordon Herbert (München) geht nach drei unfassbar erfolgreichen Jahren mit der Nationalmannschaft in seine 13. Saison als Bundesligatrainer.

Diese Liga hat bekannte Gesichter zurück, und sie hat Wiedererkennungswert!

In seiner zweiten Kolumne zum Start der 59. BBL-Saison schaut Stefan Koch auf die Kräfteverhältnisse in der Liga - wer kommt hinter den Bayern? Warum ist Ulm spannend? Schaffen Löwen und Wölfe die Play-Ins? Klick!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.