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Home/Newscenter/Nach Olympia: Die Einzelkritik und ein Blick in die Zukunft

Kochs NachschlagNach Olympia: Die Einzelkritik und ein Blick in die Zukunft

13. August 2024
Wie geht es jetzt weiter mit der Herrennationalmannschaft? Die wichtigste Frage ist natürlich, wer Gordon Herbert als Bundestrainer beerben wird. Nachdem Pablo Laso den FC Bayern München verlassen hatte, waren sich alle Experten einig, dass der 65-jährige Kanadier die erste Option für den Job beim Deutschen Meister sein würde. So ist es tatsächlich auch gekommen, und der DBB muss nun seinerseits einen Nachfolger präsentieren. Dabei ist es eher unwahrscheinlich, dass der neue Übungsleiter aus den eigenen Reihen kommt. Mit Svetislav Pesic, der am Ende dieses Monats bereits 75 Jahre alt wird, hat sich ein Ex-Bundestrainer für den Job ins Gespräch gebracht. In Paris gewann er mit Serbien die Bronzemedaille. Je länger es dauert, bis der DBB den neuen Bundestrainer bekanntgibt, desto mehr wird spekuliert werden.

Wie geht es jetzt weiter mit der Herrennationalmannschaft? Die wichtigste Frage ist natürlich, wer Gordon Herbert als Bundestrainer beerben wird. Nachdem Pablo Laso den FC Bayern München verlassen hatte, waren sich alle Experten einig, dass der 65-jährige Kanadier die erste Option für den Job beim Deutschen Meister sein würde. So ist es tatsächlich auch gekommen, und der DBB muss nun seinerseits einen Nachfolger präsentieren. Dabei ist es eher unwahrscheinlich, dass der neue Übungsleiter aus den eigenen Reihen kommt. Mit Svetislav Pesic, der am Ende dieses Monats bereits 75 Jahre alt wird, hat sich ein Ex-Bundestrainer für den Job ins Gespräch gebracht. In Paris gewann er mit Serbien die Bronzemedaille. Je länger es dauert, bis der DBB den neuen Bundestrainer bekanntgibt, desto mehr wird spekuliert werden.

Doch noch einmal zurück zu Olympia. In meinem letzten Nachschlag zu den Spielen möchte ich auf die Leistungen der einzelnen Akteure eingehen, wobei ich Niels Giffey und Oscar da Silva aufgrund fehlender Einsatzzeiten nicht bewerten kann.

Die Guards

Dennis Schröder: Der Kapitän war Leader, zeigte seinen unfassbaren Antritt, setzte seine Mitspieler in Szene und wurde zurecht ins All-Tournament-Team berufen. Sein Dreier war stabil, aber ausgerechnet im Bronzemedaillenspiel war seine Fehlerquote zu hoch. Dass er in dieser Partie als Verteidiger von Bogdanovic begann, zeigt seine defensive Bereitschaft.

Maodo Lo: Da uns keine Verletzung bekannt ist, können wir nur darüber spekulieren, warum der Guard aus der Rotation fiel. Verlor er sein Selbstvertrauen, weil Herbert das Vertrauen in ihn verlor, oder war es umgekehrt? Jedenfalls musste er seinen Platz in der Neun-Mann-Rotation an Nick Weiler-Babb abgeben, der bei der WM verletzungsbedingt gefehlt hatte.

Nick Weiler-Babb: Es waren gute Auftritte vom Rückkehrer, der sich phasenweise auch im Angriff mehr zutraute, als man erwarten durfte. Einzig seine Dreierquote (26,7 Prozent) gibt Anlass zur Kritik.

Die Flügelspieler

Andreas Obst: 4,2 Punkte pro Spiel weniger als bei der WM. Die Spielzeit des Edelschützen sank im Vergleich zum Vorjahr um fünf Minuten. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Versuche unternommen worden wären, den „Obstler“ in Position zu bringen. Seine Punkte haben aus meiner Sicht gefehlt.

Franz Wagner: Sein Dreier fiel nicht und wirkte vor allem zu Olympiabeginn wie ein Zweiphasenwurf. Aber der 22-Jährige war effektivster deutscher Spieler und übernahm mit seinen Fähigkeiten, aus dem Dribbling wie ein Guard zu agieren, die Rolle des zweiten Kreativspielers und finishte am Korb mit viel Autorität.

Isaac Bonga: Der 24-Jährige war ein absoluter Leistungsträger, der unaufgeregt und hocheffektiv im Dienst der Mannschaft agierte. Bonga bestach einmal mehr als offensiver und defensiver Allrounder und wurde aufgrund seiner Quote beim Standstill-Dreier (58,3 Prozent) viertbester deutscher Scorer.

Die Big Men

Daniel Theis: Der Veteran spielte ein starkes Turnier. Gute 1-1-Verteidigung gegen die gegnerischen Stars, starke Hilfen, ein gutes Gefühl für Abstände nach Switches, Shotblocking – defensiv war alles vorhanden. Vorne ackerte Theis beim Offensivrebound und war immer eine Lobbedrohung.

Johannes Voigtmann: Es war ein durchschnittliches Turnier des deutschen Co-Kapitäns, der in den letzten Partien zurecht Minuten an den wiedererstarkten Johannes Thiemann verlor.

Moritz Wagner: Der 27-Jährige brachte wie gewohnt viel Scoring und Energie von der Bank, ließ aber auch nie das Spiel auf sich zukommen, sondern wollte mit jedem Touch eine Aktion setzen, was auch öfters mal nach hinten losging.

Johannes Thiemann: Der vor den Spielen angeschlagene Power Forward rechtfertigte das Vertrauen des Bundestrainers, indem er im Turnierverlauf immer mehr in seine WM-Rolle und WM-Form fand.

Kochs Nachschlag

Dennis Schröder hat angekündigt, dass er in der Nationalmannschaft spielen möchte, bis er 40 Jahre alt ist und hofft, dass viele seiner aktuellen Teamkollegen zumindest bis 37 oder 38 durchhalten. Oftmals gibt es nach großen Turnieren Rücktritte. Ich kann mir vorstellen, dass Niels Giffey seine Nationalmannschaftskarriere beenden wird. Louis Olinde wäre dann wohl die erste Wahl, diesen Platz einzunehmen. 

Bei den Innenspielern sind Johannes Voigtmann, Johannes Thiemann und Daniel Theis mindestens 30 Jahre alt. Sollten sich aus diesem Trio Spieler zurückziehen, ständen mit Isaiah Hartenstein und Tristan da Silva Akteure bereit, die Lücke(n) zu füllen. Aber Spieler dieses Niveaus sollten unabhängig von Rücktritten für die Nationalmannschaft in Betracht gezogen werden. 

Ich vermute, dass Maodo Lo bei einem neuen Bundestrainer noch einmal versuchen wird, seine alte Rolle zurückzuerobern. Uns braucht um die nähere Zukunft nicht bange zu sein, aber angesichts der Erfolge im Jugendbereich auch nicht um die mittelfristige.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.