Status Quo: Die Generalprobe bei den Basketball Löwen Braunschweig ist gelungen: Im letzten Test vor der ersten Pokalrunde gewannen die Löwen beim Vorbereitungs-Turnier von ProA-Ligist Phoenix Hagen gegen den holländischen Meister, BNXT-Gewinner und Pokalsieger ZZ Leiden deutlich mit 106:79 (57:44). Sechs Spieler punkteten zweistellig, zudem verteilte Braunschweig 28 Assists. Jilson Bango wurde mit 18 Punkten Topscorer, Brandon und Nicholas Tischler markierten 14 bzw. elf Punkte. Einzig der Ausfall von Ferdinand Zylka macht Sorgen: Der BBL-Rückkehrer ist angeschlagen und war als Vorsichtsmaßnahme nicht dabei. Löwen-Trainer Jesús Ramírez hofft, dass Zylka beim Pokalspiel bei den Tigers Tübingen einsatzbereit ist. Pokal-Gastgeber Tübingen muss am Samstag definitiv auf Mateo Šerić verzichten, der mit einem Mittelhandbruch noch ein paar Wochen ausfallen wird. Ihr letztes Testspiel verloren die Tübinger bei den MHP RIESEN Ludwigsburg deutlich mit 65:92, mussten dabei jedoch neben Šerić auch auf Daniel Keppeler (verletzt), Christoph Philipps (angeschlagen) und Bakary Dibba (Wechsel nach Karlsruhe) verzichten.

Die besondere Brisanz: Für Tübingen ist es das erste Kräftemessen mit einem künftigen Ligarivalen unter Wettkampfbedingungen. Die Tigers, Aufsteiger aus der ProA in die easyCredit BBL, haben in der kommenden Saison als vorrangiges Ziel den Klassenerhalt. Genau diesen hat Braunschweig vergangene Saison erst spät unter Dach und Fach gebracht und die Saison als Tabellen-Vierzehnter abgeschlossen. Aufgrund des großen Substanzverlusts im Braunschweiger Kader - unter anderem sind die beiden deutschen Leistungsträger David Krämer und Robin Amaize nicht mehr im Kader - könnte sich der Ligaalltag für die Löwen erneut wieder eher in der unteren Tabellenregion abspielen.
Duell im Fokus: 2,03 Meter gegen 2,05, aber 89 Kilo gegen offizielle 117: Längentechnisch tun sich Tübingens neuer Forward Christoph Phillipps und der Braunschweiger Rückkehrer Martin Peterka nicht viel, die größere Physis bringt jedoch der 28-jährige Löwen-Kapitän mit. Beide sollen in ihren jeweiligen Teams Leistungsträger sein; am Samstag haben sie die erste Chance, sich zu beweisen.
Zahlen, bitte: Setzt sich der Trend aus der vergangenen Saison fort, trifft die viertstärkste Offensive der ProA (87,3 PpS) auf den schlechtesten Angriff der ersten Liga (80,2 PpS).
Alte Bekannte: Braunschweigs neuer Guard TJ Crockett stand vergangene Saison im Kader von ProA-Ligist Bochum. Beim Rückspiel gegen die Tigers Tübingen steuerte er elf Punkte, drei Rebounds und fünf Assists zum überraschend hohen 98:82-Sieg der Bochumer über den späteren Aufsteiger bei.
Alte Bekannte gibt es bei diesem Duell aber nicht nur on, sondern auf off the Court: Löwen-Geschäftsführer Nils Mittmann spielte seine letzte Profisaison 2013/14 für die Tigers, ehe es ihn Richtung Ulm verschlug. Dort war er bis 2020 als Kapitän in der ProB und ProA für das Ulmer Unterbauteam Weißenhorn Youngsters aktiv (später Orange Academy). Der damalige Trainer: Der Finne Daniel Jansson, nun Headcoach der Tigers Tübingen. Löwen-Headcoach Jesús Ramírez war außerdem von 2011 bis 2017 in Ulm als Assistant Coach tätig und kennt Daniel Jansson aus dieser Zeit ebenfalls persönlich. Und zu guter Letzt: In Ulm lernten sich Daniel Janssons Lebensgefährtin Linda Ansa und Nils Mittmanns Ehefrau Caroline Mittmann kennen. Aus dem gemeinsamen Mitfiebern bei den Basketballspielen entwickelte sich auch eine berufliche Verbundenheit: Linda Ansa ist mittlerweile seit mehreren Jahren Mitarbeiterin bei der von Caroline Mittmann geführten people-s-place GmbH (Personalberatung und -vermittlung).
Ewige Bilanz: In der ersten Liga und im Pokal standen sich Tübingen und Braunschweig seit 1993 bislang 33 Mal gegenüber, 23 gewannen die Niedersachsen. Das letzte Tübinger Heimspiel gegen die Löwen datiert aus dem Dezember 2017, Braunschweig gewann damals mit 77:69.
Weise Worte: „Wir werden auch dieses Spiel dazu nutzen, um uns weiter zu verbessern. Aber eins kann man aus unserer Vorbereitung definitiv mitnehmen: Wir haben jedes Mal, egal ob Sieg oder Niederlage, als Team agiert und sehr mannschaftsdienlichen Basketball gezeigt“, gab Braunschweigs Cheftrainer Jesús Ramírez nach dem Testspiel gegen Leiden zu Protokoll.
Am Rande der Bande: Dennis Schröder dürfte zum ersten offiziellen Spiel seiner Braunschweiger nicht mit nach Tübingen reisen, dennoch wird der Hauptgesellschafter der Löwen, nebenbei aktueller Basketball-Weltmeister und WM-MVP, seinem neuen Team wohl aus Niedersachsen die Daumen drücken.
So geht es weiter im BBL Pokal: Der Sieger der Partie zwischen Tübingen und Braunschweig trifft im bereits ausgelosten Achtelfinale (14./15.10.2023) auf ALBA BERLIN, die Hauptstädter werden dann Gastgeber sein.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, 23. September, ab 19.40 Uhr live bei Dyn übertragen, Mike Körner kommentiert das Spiel. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dein Sender. Dein Sport.