Die Telekom Baskets Bonn bleiben auf Erfolgskurs: Durch einen 102:94-Auswärtssieg bei den Basketball Löwen Braunschweig fährt der Deutsche Vizemeister den vierten Erfolg nacheinander ein. Die Gäste führen die letzten 28 Spielminuten und haben in Harald Frey den besten Spieler in den Reihen. Die Braunschweiger müssen ihre vierte Niederlage nacheinander einstecken.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Bonner spielten zu Beginn häufig das Pick-and-Roll mit Harald Frey und Benedikt Turudic aus – erfolgreich. Erst, als die Braunschweiger aggressiver und teils über das ganze Feld verteidigten, fanden die Löwen besser ins Spiel. Als die Bankformationen auf das Parkett kamen, holten sich die Gäste das Momentum zurück und führten in einer offensiv ansehnlichen Partie nach dem ersten Viertel mit 29:27.
Frey war auch der Hauptrund, warum die Bonner stabiler auf der Aufbauposition wirkten: Bereits Mitte des zweiten Viertels hatte der norwegische Nationalspieler 13 Punkte auf dem Konto, mit vier Zählern nacheinander zwang er Braunschweig zur Auszeit (35:44). Danach beherzigten die Gastgeber wieder das Motto „gute Defense führt zu guter Offense“, doch wie schon im ersten Viertel gewöhnten sich die Bonner an diese Sturm- und Drangphase der Löwen und führten zur Halbzeit mit 60:55 – obwohl Braunschweig bis dahin 70 Prozent seiner Würfe aus dem Feld getroffen hatte.
Wo es offensiv bei den Hausherren haperte, waren die Ballverluste, vor allem die Ballführer im Pick-and-Roll ließen die Genauigkeit vermissen. Die Bonner setzten sich im Lauf des dritten Durchgangs immer wieder zweistellig ab, vor dem letzten Durchgang lagen die Gäste mit 84:74 vorne.
Im vierten Viertel hielten Christian Sengfelder und Harald Frey ihr Team auf Kurs, ehe Braunschweig bei dreieinhalb Minuten zu spielen auf 89:94 verkürzte. Frey war aber weiter nicht zu stoppen: Nach einem And-One bei einem Floater außer Balance und einem gezogenen Offensiv-Foul im Fastbreak ließ der Guard einen Dreier folgen, der Distanzwurf zum 100:89 bei zwei Minuten auf der Uhr führte die Gäste endgültig auf die Siegerstraße. Dank vier Offensiv-Rebounds in der Schlussminute ließen die Bonner Braunschweig nicht mehr zurückkommen.

Duell im Fokus: Für Bonns Benedikt Turudic stand die Rückkehr in sein altes Wohnzimmer an, mit sechs der ersten elf Punkte der Gäste schien sich der Center direkt wohlzufühlen. Auf der Gegenseite hatte es Turudic mit Jilsan Bango gegen seinen letztjährigen Center-Kollegen zu tun. Der Braunschweiger stellte vor allem als athletischer Abroller eine Gefahr da, zur Halbzeit hatte Bango neun Punkte in elf Minuten auf dem Parkett erzielt. Turudic agierte nach einer starken Anfangsphase nicht mehr so auffällig und beendete die Partie mit sieben Zähler und zwei Rebounds, Bango legte 15 Punkte (7/9 FG) und drei Rebounds auf.
Zahlen, bitte: Statistisch nahmen sich beide Teams nicht viel, die Bonner passten mit nur neun Ballverluste besonders gut auf den Ball auf, während Braunschweig 15 Turnover zu beklagen hatte.
Spieler der Partie: Harald Frey übernahm zum einen in der Schlussphase, wo der Bonner Guard acht Punkte und zwei Assists in den letzten knapp sechs Minuten erzielte. Zum anderen war er über den kompletten Spielverlauf kaum zu stoppen, mit 26 Zählern blieb der norwegische Nationalspieler nur einen Punkt unter seinem Karrierebestwert. Frey verteilte sechs Assists und verlor kein einziges mal den Ball.
Die Deutschen: EM-Bronzemedaillengewinner Christian Sengfelder fand gegen seinen ehemaligen Klub in der zweiten Hälfte seinen Rhythmus, hinter Frey war der Power Forward mit 14 Zählern (5/6 FG) und neun Rebounds zweitbester Bonner Spieler. Bei Braunschweig setzten die Tischler-Zwillinge Brandon und Nicholas mit zusammen 18 Punkten, vier Rebounds und fünf Assists Akzente.
Am Rande der Bande: Gian Aydinoglu stand Braunschweig nicht zur Verfügung. Der Point Guard hat sich im Training eine Daumenverletzung zugezogen und wird mehrere Woche pausieren müssen. Bei den Bonnern steht Ike Udanoh nicht mehr im Kader, der Drei-Monats-Vertrag mit dem Center wurde nicht verlängert.
Wie geht’s weiter: Die Braunschweiger haben bald die Chance zur Revanche, am 13. Dezember steht in Bonn in einer vorgezogenen Partie des 22. Spieltags das Rückspiel an. Während sich die Löwen also ganz auf das zweite Duell vorbereiten können, haben die Bonner davor noch andere Prüfsteine zu bewältigen: am kommenden Mittwoch in der Champions League mit einem Auswärtsspiel gegen Holon in Riga und am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel im BBL Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern München.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.