ALBA BERLIN setzt sich durch ein starkes viertes Viertel mit 90:80 bei Brose Bamberg durch. Vor allem zwei EM-Teilnehmer überzeugen beim Double-Sieger: Jaleen Smith und Bronze-Held Johannes Thiemann.
Spielverlauf und Wendepunkt: ALBA BERLIN fand direkt seinen Offensivrhythmus. Luke Sikma dirigierte als Passgeber nach Abroll-Aktionen, Jaleen Smith und Maodo Lo trafen von Downtown, im Kollektiv fanden die Gäste eine gute Balance zwischen Abschlüssen innen und außen, und so lagen die Albatrosse nach gut fünf Minuten mit 17:10 vorne. Doch nicht nur die Berliner, auch die Bamberger netzten im ersten Viertel vier Dreier ein. Spencer Reaves besorgte mit einem Buzzerbeater zum Viertelende den 20:24-Anschluss.
Durch eine bessere Verteidigung drehten die Oberfranken Anfang des zweiten Durchgangs die Partie, der Double-Sieger kam aber durch einige Offensiv-Rebounds zurück. So entwickelte sich phasenweise ein offen(siv)er Schlagabtausch, bei dem zur Pause die Berliner leicht die Nase vorne hatten (40:42).
Aus der Pause kamen die Albatrosse mit Auftrieb: In fünf ihrer ersten sechs Angriffe waren sie erfolgreich, Jaleen Smith übernahm mit sieben Berliner Punkten in Serie. Doch konstant konnten die Gäste ihren Rhythmus nicht aufrechterhalten. Bei Bamberg übernahmen daraufhin Center Solomon Young, der Christ Koumadje nach außen zog, sowie Vaidas Kariniauskas: Der Point Guard bewies, dass man als Litauer nicht „nur“ Schütze , sondern mit starken Dribblings auch Zocker sein kann.
Bei sieben Minuten auf der Uhr waren die Gastgeber so auf 67:69 herangekommen – dann holten sich die Berliner durch einen 11:2-Lauf das Momentum. Besonders stark: Center Yanni Wetzell sorgte mit seiner aggressiven Verteidigung im Pick-and-Roll immer wieder für Bamberger Ballverluste. Bei zweieinhalb Minuten traf Johannes Thiemann einen Dreier zur Elf-Punkte-Führung, für den endgültigen Dagger sorgte ein anderer Ex-Bamberger: Louis Olinde netzte bei 81 Sekunden zu spielen einen Dreier zum 88:78 ein.
Duell im Fokus: Bambergs Sengfelder gegen Johannes Thiemann, zwei EM-Bronzemedaillengewinner. In der ersten Hälfte konnte beide Power Forwards noch nicht überzeugen, beide hatten nur zwei Punkte erzielt und zweimal aus dem Feld geworfen. Das änderte sich nach der Pause, vor allem bei Thiemann: Der amtierende Finals-MVP agierte mit neun Punkten und drei Assists im vierten Viertel äußerst wertvoll. Am Ende hatte sich Thiemann 13 Zähler, fünf Rebounds und drei Assists in den Boxscore geschrieben, Sengfelder hatte mit acht Zählern und sechs Rebounds das Nachsehen.
Zahlen, bitte: Wie kontrolliert die Berliner Offensive lief? 24 Assists standen nur sieben Ballverluste gegenüber. Bei Bamberg sah dieses Verhältnis nicht so gut aus (17 PTS, 13 AST).
Spieler der Partie: Jaleen Smith, der bei der EM für Kroatien aktiv war, führte Berlin mit 22 Zählern an. Luke Sikma öffnete mit elf Punkten, sieben Rebounds und sechs Assists seinen Werkzeugkasten. Bei Bamberg avancierte Vaidas Kariniauskas zum Topscorer (15 PTS).
Die Deutschen: Maodo Lo sorgte mit zwölf Zählern dafür, dass die drei besten Berliner Scorer jeweils EM-Teilnehmer waren. Louis Olinde agierte mit seinen zahlreichen Cuts stark und kam auf neun Zähler.
Am Rande der Bande: Ben Lammers und Yovel Zoosman setzten bei Berlin aus, dafür rückten Gabriele Procida und Yanni Wetzell in den Kader.
Wie geht’s weiter: Für die Bamberger steht direkt wieder ein Heimspiel an: Am kommenden Dienstag gastieren die HAKRO Merlins Crailsheim in Oberfranken. Für ALBA BERLIN beginnt nun auch die EuroLeague-Saison: Die Albatrosse empfangen am kommenden Donnerstag Partizan Belgrad. Im Ligabetrieb steht am Sonntag ein Auswärtsspiel in Oldenburg auf dem Programm.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.
