Der zwölfte Spieltag der Turkish Airlines EuroLeague beschert ALBA BERLIN am Donnerstag mit dem Gastspiel des Tabellenführers in vielerlei Hinsicht einen Saisonhöhepunkt. Bei Spielen gegen Fenerbahce strömen nämlich alljährlich in großer Zahl türkische Anhänger in die Mercedes-Benz Arena und erzeugen zusammen mit den ALBA-Fans eine phantastische Atmosphäre.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 20:00: Cedevita Ljubljana – Ulm (EC)
Mittwoch, 18:00: Karsiyaka Izmir – Bonn (BCL)
Mittwoch, 19:30: Hamburg – Hapoel Tel Aviv (EC)
Donnerstag, 20:00: Berlin – Fenerbahce (EL)
Freitag, 20:30: Baskonia Vitoria – München (EL)
In den vergangenen beiden Jahren beflügelte die große Kulisse die Albatrosse mehr als den Gast vom Bosporus. Im Vorjahr gewann ALBA 84:70 und vor zwei Jahren sensationell sogar 89:63. Eine Wiederholung würde die Berliner endlich von ihren Alptraum erlösen, der sie nach ihrem furiosen Saisonauftakt mit nun schon acht EuroLeague-Niederlagen in Folge verfolgt. Dass ALBA mehr als die Hälfte dieser Spiele sehr knapp verlor, schlägt sich auch in der Statistik nieder. ALBA verteilt in der EuroLeague die meisten Assists, verzeichnet die zweitmeisten Dreier und Rebounds und ist gemessen am statistischen Index-Rating das siebtbeste Team der Liga – in der Tabelle aber nur auf Rang 16.
EuroLeague: ALBA BERLIN – Fenerbahce Beko Istanbul (Do, 20:00 Uhr)
Status quo: Beide Teams mussten zuletzt Heimniederlagen hinnehmen – ALBA verlor 86:88 gegen den FC Barcelona und Fenerbahce 71:85 gegen Real Madrid. Aber für Berlin (3:8 Siege) war das schon die achte Niederlage in Folge, für den Tabellenführer Fenerbahce (9:2) erst die zweite Niederlage überhaupt.
Gegner: Seit der Fusion mit Ülker 2006 räumt Fenerbahce dem Basketball den zweiten Platz hinter Fußball ein und hat neben neun nationalen Meistertiteln (zuletzt 2022) auch in der EuroLeague aufgetrumpft: Von 2015 bis 2019 erreichte Fener regelmäßig das Final Four, spielte dreimal im Finale und gewann 2017 den Titel. Nach dem Absprung eines Hauptsponsors musste Fenerbahce etwas kürzer treten, aber in dieser Saison können die Türken wieder aus dem Vollen schöpfen.
Stars: Wir zuvor bei ZSKA Moskau steht Trainer Dimitris Itoudis auch bei Fenerbahce ein echtes Star-Ensemble zur Verfügung. Für den perfekten Saisonstart waren vor allem die sich auf Anhieb gut ergänzenden Spielmacher Nick Calathes (9,0 PPG und 6,1 APG) und Scottie Wilbekin (12,5 PPG) verantwortlich. Nach dem Ausfall des letzteren rückt jetzt die dritte Neuverpflichtung im Backcourt, Carsen Edwards, verstärkt in den Fokus. Auf dem Flügel sind Marko Guduric (12,3 PPG) und Nigel Hayes-Davis (10,9 PPG) nicht zuletzt wegen ihrer Vielseitigkeit die ersten Optionen. Im Frontcourt ist der mit seiner spektakulären Athletik zwischen den Positionen vier und fünf pendelnde Johnathan Motley (14,4 PPG und 5,5 RPG) der Hingucker.
Aktuelle Form: Fenerbahce ist auch in der türkischen Liga Tabellenführer und das mit 9:0 Siegen sogar ungeschlagen. Am Sonntag gab es in Gaziantep einen 76:68-Sieg. Johnathan Motley überragte einmal mehr mit 19 Punkten und acht Rebounds.
Alte Bekannte: Ismet Akpinar, der von 2013 bis 2019 für Berlin und Ulm und beim Corona-Finalturnier 2020 auch kurz für die Bayern spielte, erkämpfte sich in der vergangenen Saison einen Stammplatz in Fenerbahces Meisterteam. In der neuen Saison muss der Guard sich aber gegen noch mehr Stars durchsetzen. Gesetzt sind bei Fener hingegen Devin Booker (München 2016 bis 2019) und Dyshawn Pierre, der seine Profikarriere 2016/17 mit Braunschweig in der easyCredit BBL begann.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden live auf MagentaSport übertragen. Alexander Frisch kommentiert das Spiel aus Berlin ab 19:45 Uhr. Pascal Roller ist der Experte und Arne Malsch führt die Interviews.
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